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© iStock/LightFieldStudios

Ab wann zum Sehtest mit Kindern?

Der Sehsinn von Kindern reift erst langsam in den ersten Lebensjahren heran. Wie die Sehentwicklung zeitlich verläuft und ab wann bzw. wie oft man mit den Kids zum Sehtest sollte.
Service – 3. August 2023

90 Prozent all dessen, was ein Kind lernt, nimmt es mit den Augen auf. Das allein zeigt, wie wichtig es ist, die Augen von Kindern regelmäßig überprüfen zu lassen. Denn: Je früher eine Sehschwäche erkannt wird, desto rascher und effektiver kann sie behandelt werden.

 

In diesem Artikel erfährst du

  • wie die Sehentwicklung bei Kindern zeitlich verläuft und
  • zu welchen Zeitpunkten man die Augen seiner Kinder untersuchen lassen sollte bzw. ab wann und wie oft ein Sehtest sinnvoll ist.

Sehentwicklung bei Kindern

So verläuft sie im Detail

Bis die Augen von Kindern vollkommen ausgereift sind und sich der Sehsinn komplett entwickelt hat, dauert es einige Jahre. Bei der Geburt sind Augen und Sehnerv noch nicht vollständig ausgebildet.

Die Sehentwicklung bei Kindern verläuft schrittweise und lässt sich grob in folgende Stufen einteilen:

  • Neugeborene reagieren auf Lichtquellen, können Hell-Dunkel-Kontraste unterscheiden und ihre Augen horizontal bewegen, sehen aber nur rund 30 cm weit scharf.

  • Säuglinge im Alter von 6–12 Wochen können bereits Gegenstände fixieren, Augenkontakt herstellen und Farbunterschiede wahrnehmen. Am schärfsten sehen sie auf eine Distanz von rund 25 cm.

  • Mit etwa sechs Monaten können Babys auf weitere Entfernung scharf sehen und verfügen auch schon über räumliches Sehen – sie können von einem Gegenstand zum anderen schauen.

  • Im Alter von ca. einem Jahr ist die Sehschärfe zu etwa 60 Prozent gegeben. So können Babys bereits sich schnell bewegende Gegenstände mit den Augen verfolgen.

  • Mit zwei, drei Jahren nimmt die Sehschärfe bei Kindern erheblich zu – allerdings weitaus langsamer als im ersten Lebensjahr.

  • Im Vorschulalter ist die Sehschärfe vergleichbar mit der eines Erwachsenen. Sichtfeld und räumliches Sehen sind allerdings noch in der Entwicklung.

  • Mit etwa sieben Jahren ist das Sehvermögen komplett ausgebildet. Je mehr die Koordination der Augen zunimmt, desto besser wird auch die Fähigkeit zum räumlichen Sehen.

  • Im Alter von 8–9 Jahren entspricht das räumliche Sehen dem eines Erwachsenen. Das Gesichtsfeld (der mit beiden Augen erfassbare Sehbereich) ist erst mit 10–12 Jahren vollends ausgeprägt.

Sehtests bei Kindern – Optiker Steiermark@ iStock/Kerkez
Smartphones und ständiges Arbeiten bzw. Spielen auf digitalen Displays stellt Kinderaugen vor Herausforderungen.

Augenuntersuchung und Sehtest bei Kindern

Wann und wie oft?

Um etwaige Sehschwächen oder Augenkrankheiten so früh wie möglich erkennen und effektiv behandeln zu können, sollte man die Augen seiner Kinder regelmäßig untersuchen lassen. Experten empfehlen folgende Zeitpunkte:

  • bei der Geburt
  • im alter von sechs Monaten
  • im Alter von einem Jahr
  • im Alter von drei Jahren
  • im Alter von fünf Jahren
  • einmal jährlich während der Schul- und Ausbildungszeit

Die steirischen Fachoptik-Betriebe bieten jederzeit kostenlose Sehtests für Kinder an und haben – sofern nötig – auch die coolsten Brillenmodelle für Kids auf Lager!

Tipps für Eltern

Worauf soll ich achten?

  • Aufmerksam sein, um etwaige Anzeichen für Sehschwächen bei einem Kind frühzeitig zu bemerken. Denn je früher z. B. eine Kurzsichtigkeit erkannt wird, desto eher kann sie korrigiert und ein Fortschreiten verlangsamt bzw. verhindert werden
  • Wie sich Sehprobleme bei Kindern äußern, kannst du in diesem Post nachlesen. Hier erfährst du, wie sich eine Myopie (Kurzsichtigkeit) bereits im jungen Alter bemerkbar macht.
  • Was man noch wissen sollte: Wenn es ums Thema (Sonnen-)Brillen geht, haben Kinderaugen andere Ansprüche. Was es bei Kinderbrillen zu beachten gilt, erfährst du in diesem Beitrag. Alle Infos rund ums Thema Sonnenbrillen für Kinder gibt es hier.
Sehtest Kinder(c) Unsplash/Michal Parzuchowski
Unbehandelte Sehschwächen führen bei Kindern nicht selten zu schulischen Problemen, etwa beim Lesen und/oder Schreiben.

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