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© iStock/SanneBerg

Gleitsichtbrille: die wichtigsten Tipps für die Eingewöhnung

Perfekt angepasste Gleitsichtbrillen ermöglichen stufenlos scharfes Sehen von nah bis fern – und das mit nur einem Brillenglas. Wie die Eingewöhnung leichter fällt, verraten wir hier.
Service – 28. Dezember 2023

Um eine Gleitsichtbrille kommen die meisten ab einem gewissen Alter nicht mehr herum. Die Ursache: Alterssichtigkeit, im Fachjargon bekannt als Presbyopie.

So lästig das auch sein mag: Moderne Gleitsichtbrillen schaffen das Problem schnell aus der Welt. Denn Gleitsichtgläser sind Hightech-Fabrikate – und die Multitalente unter den Brillengläsern: Sie kombinieren die Eigenschaften von Fern- und Lesebrille und erlauben stufenlos scharfe Sicht auf alle Entfernungen. Wer sich einmal daran gewöhnt hat, möchte seine Gleitsichtbrille nicht mehr missen.

Um das Seherlebnis mit seiner Gleitsichtbrille rundum genießen zu können, kommen allerdings zwei Faktoren zum Tragen: einerseits die perfekte Anpassung, andererseits der richtige Umgang – gerade anfangs brauchen sowohl Auge als auch Gehirn etwas Zeit, um sich darauf einzustellen.

 

In diesem Beitrag erfährst du,

  • warum eine Gleitsichtbrille anfangs noch ungewohnt erscheint und
  • wie du die Eingewöhnungsphase mit Gleitsichtbrille so kurz und angenehm wie möglich gestaltest.

Gleitsichtbrille: Was anfangs noch ungewohnt erscheint

Unser Sehsinn ist zum Glück genauso komplex wie anpassungsfähig – sowohl Auge als auch Gehirn adaptieren sich meist relativ schnell (und vor allem unbemerkt) an die neuen Sehbedingungen. Viele Gleitsichtbrillen-Einsteiger fragen sich, welche Anfangsschwierigkeiten noch im normalen Rahmen liegen bzw. wann man besser seinen Fachoptiker aufsuchen sollte.

Ganz normal in der Eingewöhnungsphase mit Gleitsichtbrille sind folgende Punkte:

 

  • Du bemerkst Unschärfen und leichte Verzerrungen an den Randbereichen des Brillenglases. Diese Randunschärfen sind jedoch umso geringer, je hochwertiger deine Gleitsichtgläser sind (daher ergeben sich auch die teils hohen Preisunterschiede bei Gleitsichtbrillen).
  • Da sich der Sehbereich für die Nähe ausschließlich im unteren Teil des Glases befindet, neigst du anfangs öfters den Kopf nach unten anstatt (wie später) einfach die Augen nach unten zu bewegen.
  • Generell dauert es eine Zeit, bis du dich an die verschiedenen Sehbereiche und deren Position im Brillenglas gewöhnt hast: Im unteren Bereich siehst du nur auf kurze Entfernungen deutlich. Willst du in die Ferne blicken, funktioniert das nur über den oberen Glasbereich – sonst siehst du unscharf.

Allgemein gilt: Je hochwertiger das Gleitsichtglas, desto schneller und leichter gelingt die Eingewöhnung und desto besser ist das Seherlebnis mit Gleitsichtbrille.

Deine steirischen Fachoptiker
Lesebrille – Optiker Steiermark© Pixabay/Skitterphoto
Im Gegensatz zu einer Lesebrille muss man eine Gleitsichtbrille nicht ständig auf- und absetzen. die Eingewöhnung mit Gleitsichtbrille nimmt allerdings meist ein wenig Zeit in Anspruch.

Eingewöhnung mit Gleitsichtbrille – die 5 wichtigsten Tipps

  • Üben, üben, üben: Das Ziel sollte sein, deine Gleitsichtbrille im Alltag ständig zu tragen – und nicht wie eine Lesebrille ständig auf- und abzusetzen. Am Anfang heißt es also „trainieren“ – sprich, die Brille durchgehend (am besten von morgens bis abends) zu tragen, um sich an das neue Seherlebnis zu gewöhnen. Je länger du die Brille trägst, desto selbstverständlicher gehst du damit um.

  • Horizontale Kopfbewegungen: Durch die unscharfen Randbereiche der Gleitsichtbrille ist es notwendig, Gegenstände bzw. Bewegungen nicht nur mit den Augen zu verfolgen, sondern auch den Kopf etwas mitzubewegen. Dies ist vor allem im Straßenverkehr wichtig – denn oft verlässt man sich aus Gewohnheit darauf, andere Verkehrsteilnehmer oder Hindernisse allein aus den Augenwinkeln wahrzunehmen.

  • Vertikale Kopfbewegungen: Was anfangs oft vergessen wird: Auf kurze Distanz sieht man mit Gleitsichtbrille nur durch den unteren Bereich der Brillengläser scharf! Gerade beim Treppensteigen (bzw. generell bei Abwärtsbewegungen) neigen Gleitsicht-Einsteiger oft dazu, den Kopf zu wenig nach unten zu neigen, um auf mittlere Ferne scharf zu sehen. Was hilft: Den Kopf so ausrichten, dass du die Stufen gut erkennst.

    Anders verhält es sich beim Lesen – hier solltest du dir angewöhnen, nur die Augen nach unten zu bewegen, um durch den unteren Sehbereich der Gläser kurze Distanzen scharf wahrzunehmen. Keine Sorge: Nach einiger Zeit erscheint dir die neue Kopfhaltung in jeder Lebenslage völlig normal.

  • Perfekter Sitz: Generell ist es bei jeder Brille wichtig, dass sie richtig sitzt – bei einer Gleitsichtbrille jedoch umso mehr. Warum? Der Punkt, an dem du bei neutraler Augenhaltung durch das Glas blickst, muss mittig liegen – nur so sind die einzelnen Sehbereiche richtig positioniert. Das A und O ist hier die richtige Anpassung beim Fachoptiker, der in der Eingewöhnungsphase mit deiner Gleitsichtbrille fürs nötige Feintuning sorgt.

  • Alternative für Bildschirmarbeiter: Zugegeben, so vielseitig Gleitsichtbrillen auch sind – in vielen Situationen sind sie nicht die beste Lösung. Zum Beispiel im Büro: Gleitsichtgläser sind nicht an den typischen Arbeitsabstand zwischen Auge und Bildschirm angepasst. Demnach müssen vor allem jene, die viel und oft am Bildschirm arbeiten, mit einer Gleitsichtbrille den Kopf häufig weit in den Nacken lehnen, um den nahen Arbeitsbereich scharf zu erkennen. Dass es dabei auf Dauer zu Nacken-, Rücken- oder Kopfschmerzen kommt, ist eigentlich kein Wunder.

    Die Lösung: eine spezielle Bildschirm- bzw. Arbeitsplatzbrille, deren Gläser exakt an die übliche Entfernung von Auge und Monitor angepasst sind.

Du siehst also – gewisse Anfangsschwierigkeiten sind bei der Eingewöhnung mit Gleitsichtbrille ganz normal und sollten dir keine Sorge bereiten. Als Anhaltspunkt gilt: Gib dir zwei, drei Wochen Zeit geben, um dich an deine neue Seherfahrung zu gewöhnen. Fühlst du dich danach immer noch nicht wohl, solltest du deinen Fachoptiker aufsuchen, der dir gern mit Rat und Tat zu Seite steht bzw. neue Einstellungen vornimmt.

>> Viele weitere Infos und Tipps zum Thema Gleitsichtbrille findest du in diesem Beitrag.

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Bildschirmbrille – Optiker Steiermark© iStock/nortonrsx
Gleitsichtbrillen sind vielseitig – für die Arbeit am Computer eignen sich jedoch spezielle Bildschirmbrillen besser.

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