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© iStock/SanneBerg

Gleitsichtbrille: 5 Tipps zur leichteren Eingewöhnung

Eine Gleitsichtbrille eröffnet neue Sichtweiten – doch die Umstellung braucht oft etwas Geduld. Dieser Einstiegs-Guide hilft dir, dich Schritt für Schritt ans neue Seherlebnis zu gewöhnen.
Service – 4. September 2025

Gerade die erste Gleitsichtbrille ist für viele mit Unsicherheit verbunden – weil sowohl Augen als auch Gehirn etwas Zeit benötigen, um sich auf die neue Art des Sehens einzustellen. Um das Seherlebnis mit deiner Gleitsichtbrille rundum genießen zu können und sich möglichst schnell daran zu gewöhnen, kommen vor allem zwei Faktoren zum Tragen: einerseits die perfekte Anpassung, andererseits das richtige Handling.

In diesem Beitrag erfährst du,

  • warum eine Gleitsichtbrille anfangs noch ungewohnt erscheint,
  • welche Anfangsschwierigkeiten normal sind und
  • wie du die Eingewöhnungsphase mit Gleitsichtbrille so kurz und angenehm wie möglich gestaltest.

Gleitsichtbrille: Was anfangs noch ungewohnt erscheint

Um eine Gleitsichtbrille kommen die meisten ab einem gewissen Alter nicht mehr herum. Die Ursache: Alterssichtigkeit, im Fachjargon bekannt als Presbyopie. Mit modernen Gleitsichtbrillen lässt sich das Problem so gut aus der Welt schaffen wie noch nie. Denn Gleitsichtgläser sind mittlerweile wahre Hightech-Fabrikate – und die Multitalente unter den Brillengläsern: Sie kombinieren die Eigenschaften von Fern- und Lesebrille und erlauben stufenlos scharfe Sicht auf alle Entfernungen. Wer sich einmal daran gewöhnt hat, möchte seine Gleitsichtbrille nicht mehr missen.

Weil das Sehen mit Gleitsichtbrille durch die verschiedenen Sehzonen etwas Übung erfordert, erscheint die Wahrnehmung gerade in der ersten Zeit oft ungewohnt. Die gute Nachricht: Unser Sehsinn ist zum Glück genauso komplex wie anpassungsfähig – sowohl Auge als auch Gehirn adaptieren sich meist relativ schnell (und vor allem unbemerkt) an die neuen Sehbedingungen. Viele Gleitsichtbrillen-Einsteiger:innen fragen sich jedoch, welche Anfangsschwierigkeiten noch im “normalen” Rahmen liegen.

Gleitsicht: Typische Situationen in der Eingewöhnungsphase

  1. Du bemerkst Unschärfen und leichte Verzerrungen an den Randbereichen der Brillengläser. Diese Randunschärfen sind jedoch umso geringer, je hochwertiger deine Gleitsichtgläser sind (daher kommen die teils hohen Preisunterschiede bei Gleitsichtbrillen).

  2. Da sich der Sehbereich für die Nähe ausschließlich im unteren Teil der Gleitsichtgläser befindet, neigst du anfangs öfters den Kopf nach unten anstatt (wie später) einfach die Augen nach unten zu bewegen.

Generell dauert es eine gewisse Zeit, bis du dich an die verschiedenen Sehbereiche und deren Position gewöhnt hast: Im unteren Bereich siehst du nur auf kurze Entfernungen deutlich. Willst du hingegen in die Ferne blicken, funktioniert das ausschließlich über den oberen Glasbereich – sonst siehst du unscharf.

Allgemein gilt: Je hochwertiger das Gleitsichtglas, desto schneller und leichter gelingt die Eingewöhnung und desto besser ist das Seherlebnis mit Gleitsichtbrille.

Deine steirischen Fachoptiker
Lesebrille – Optiker Steiermark© Pixabay/Skitterphoto
Im Gegensatz zu einer Lesebrille muss man eine Gleitsichtbrille nicht ständig auf- und absetzen. die Eingewöhnung mit Gleitsichtbrille nimmt allerdings meist ein wenig Zeit in Anspruch.

Eingewöhnung mit Gleitsichtbrille – die 5 wichtigsten Tipps

  1. VIEL ÜBUNG: Das Ziel sollte sein, deine Gleitsichtbrille im Alltag ständig zu tragen – und nicht wie eine Lesebrille ständig auf- und abzusetzen. Am Anfang ist also etwas Training angesagt – sprich, die Brille durchgehend (am besten von morgens bis abends) zu tragen, um sich an das neue Seherlebnis zu gewöhnen. Je länger du die Brille trägst, desto selbstverständlicher gehst du damit um.

  2. HORIZONTALE KOPFBEWEGUNGEN: Durch die unscharfen Randbereiche der Gleitsichtbrille ist es notwendig, Gegenstände bzw. Bewegungen nicht nur mit den Augen zu verfolgen, sondern auch den Kopf etwas mitzubewegen. Dies ist vor allem im Straßenverkehr wichtig – denn oft verlässt man sich aus Gewohnheit darauf, andere Verkehrsteilnehmer oder Hindernisse allein aus den Augenwinkeln wahrzunehmen.

  3. VERTIKALE KOPFBEWEGUNGEN: Was anfangs oft vergessen wird: Auf kurze Distanz sieht man mit Gleitsichtbrille nur durch den unteren Bereich der Brillengläser scharf! Gerade beim Treppensteigen (bzw. generell bei Abwärtsbewegungen) neigen Gleitsicht-Einsteiger:innen oft dazu, den Kopf zu wenig nach unten zu neigen, um auf mittlere Ferne scharf zu sehen. Was hilft: Den Kopf so ausrichten, dass du die Stufen gut erkennst.

    Anders verhält es sich beim Lesen – hier solltest du dir angewöhnen, nur die Augen nach unten zu bewegen, um durch den unteren Sehbereich der Gläser kurze Distanzen scharf wahrzunehmen. Keine Sorge: Nach einiger Zeit erscheint dir die neue Kopfhaltung in jeder Lebenslage völlig normal.

  4. PERFEKTER SITZ: Generell ist es bei jeder Brille wichtig, dass sie richtig sitzt – bei einer Gleitsichtbrille jedoch umso mehr. Warum? Der Punkt, an dem du bei neutraler Augenhaltung durch das Glas blickst, muss mittig liegen – nur so sind die einzelnen Sehbereiche richtig positioniert. Das A und O ist hier die professionelle Anpassung bei einem Fachoptikbetrieb, die in der Eingewöhnungsphase mit deiner Gleitsichtbrille auch das nötige Feintuning beinhaltet.

  5. ALTERNATIVE BEI DER BILDSCHIRMARBEIT: So vielseitig Gleitsichtbrillen auch sind – in vielen Situationen sind sie nicht die beste Lösung. Zum Beispiel im Büro: Gleitsichtgläser sind nicht an den typischen Arbeitsabstand zwischen Auge und Bildschirm angepasst. Demnach müssen vor allem jene, die viel und oft am Bildschirm arbeiten, mit einer Gleitsichtbrille den Kopf häufig weit in den Nacken lehnen, um den nahen Arbeitsbereich scharf zu erkennen – was auf Dauer zu Nacken-, Rücken- und/oder Kopfschmerzen führen kann.

    Die Lösung: eine spezielle Bildschirm- bzw. Arbeitsplatzbrille, deren Gläser exakt an die optimale Entfernung von Auge und Monitor angepasst sind.

Du siehst also – gewisse Anfangsschwierigkeiten sind bei der Eingewöhnung mit Gleitsichtbrille ganz normal und sollten dir keine Sorge bereiten. Als Anhaltspunkt gilt: Gib dir zwei, drei Wochen Zeit, um dich an die neue Seherfahrung zu gewöhnen. Fühlst du dich danach noch unsicher, solltest du deinen Fachoptikbetrieb aufsuchen, um ggf. neue Einstellungen vornehmen zu lassen.

>> Viele weitere Infos und Tipps zum Thema Gleitsichtbrille findest du in diesem Beitrag.

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Bildschirmbrille – Optiker Steiermark© iStock/nortonrsx
Gleitsichtbrillen sind vielseitig – für die Arbeit am Computer eignen sich jedoch spezielle Bildschirmbrillen besser.

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