Style-Guide: Welche Brille für welche Gesichtsform?
Die Suche nach einer neuen Brille – für die einen pures Vergnügen, für andere ein kleines Drama. Manchmal genügt ein Griff, um eine Fassung zu finden, die die Vorzüge des Gesichts perfekt betont. Oft genug dauert die Entscheidung aber auch gefühlt ewig, nach zig probierten Brillen war immer noch nichts Passendes dabei, man ist unsicher, was passt und was nicht oder hat sich zu sehr auf einen Trend versteift. Fakt ist: Eine Brille kann mit einem Gesicht viel machen – sie kann das Aussehen positiv beeinflussen, aber leider auch das Gegenteil bewirken. Was die Entscheidung für die richtige Fassung umso wichtiger macht.
In diesem Beitrag erfährst du
- Wie man seine Gesichtsform schnell und unkompliziert selbst bestimmt
- welche Brille zu welcher Gesichtsform passt bzw. nicht passt und
- welche Faktoren bei der Auswahl noch eine Rolle spielen.
Welche Brille für welche Gesichtsform: Allgemeines
Ein Tipp gleich vorab: Wer seine Brille gemeinsam mit einem Fachoptiker aussucht, wird meist schnell fündig und ist lange glücklich mit seiner Entscheidung. Warum? Der Optiker hilft, bei der Anpassung zu Brillenmodellen zu greifen, die der Gesichtsform und dem Stil bzw. auch persönlichen (Seh-)Bedürfnissen und Gewohnheiten des Trägers entsprechen und den geplanten Einsatzbereich berücksichtigen. Was nicht nur jede Menge Frust, sondern auch Zeit spart.
Natürlich ist es bei der Brillenauswahl aber auch hilfreich, über gewisse Style-Regeln selbst Bescheid zu wissen – so kann man bereits vorab bestimmte Modelle herausfiltern, die infrage kommen. Zur Info: Diese Regeln gelten sowohl für Sonnen- als auch für Korrektionsbrillen.
Wie bestimme ich meine Gesichtsform?
Viele wissen gar nicht, welche Gesichtsform sie selbst haben bzw. haben sich mit diesem Thema noch nie beschäftigt. Zu welchem Gesichtsform-Typ man zählt, ist allerdings einfach herauszufinden.
- Entweder, man stellt sich vor den Spiegel (unbedingt: Haare aus dem Gesicht!) und zeichnet die Kontur seines Gesichts mit einem wasserlöslichen Stift, Kajal o. ä. nach
- oder man zeichnet die Kontur auf einem Foto nach – was natürlich auch digital am Smartphone funktioniert.
Klassifizieren lassen sich Gesichtsformen grob über geometrische Figuren – zum Beispiel rund, oval, quadratisch, rechteckig, dreieckig sowie trapez- oder rautenförmig, wobei es jeweils auch Mischformen gibt.

WICHTIG: Fällt es dir schwer, dein Gesicht einer genauen Form zuzuordnen, liegt das meist daran, dass du ein Mischtyp bist – zum Beispiel oval-herzförmig. In diesem Fall einfach Brillen für beide Gesichtsformen probieren und sehen, was besser zu dir passt.
Welche Brille für welche Gesichtsform?
Rundes Gesicht
- Flächigen, runden Gesichtern mit vollem Wangenbereich schmeicheln (recht)eckige Brillenformen, die das Gesicht markanter erscheinen lassen und es strecken.
- Der Abstand zwischen Wangenknochen und Augenbraue ist bei runden Gesichtern meist recht kurz – oft schaffen schmale Gläser einen guten Ausgleich dazu.
- Auch gut: Dezent gehaltene, zum Beispiel rahmenlose Fassungen, weil sie die Breite des Gesichts nicht weiter betonen – die Bügel hingegen können ruhig einen auffälligen Kontrast bilden.
- Auch die trendigen Flat-Top- oder Shield-Brillen stehen runden Gesichtern gut.
- Als No-Go gelten hingegen runde Brillen, da sie die Gesichtsform optisch unvorteilhaft verstärken.

Rechteckiges Gesicht
- Kantige Züge mit ausgeprägter Kinnpartie sehen mit runden oder ovalen Brillenfassungen gleich weicher und femininer aus – weshalb vor allem Frauen mit markanten Gesichtsformen gern zu Cateye-, Piloten-, Panto- oder runden Retro-Fassungen, aber auch zu minimalistischen Metallfassungen greifen.
- Hohe Gläser schmeicheln rechteckigen Gesichern ebenso wie auffällige, markante Vollrandfassungen, die die Länge des Gesichts optisch harmonisieren.
- Eckige Fassungen hingegen lassen das Gesicht oft härter aussehen als gewollt.
- Männer mit kantigen, maskulinen Gesichtszügen wiederum betonen diese oft gern zusätzlich durch eckige Brillen.

Quadratisches Gesicht
- Wie beim rechteckigen Gesichtstyp charakterisiert sich auch das quadratische Gesicht durch gerade seitliche Konturen, einen markanten Kinn- und Wangenbereich und einen eckigen Stirnbereich.
- Im Vergleich zur rechteckigen Form ist das Gesicht hier weniger lang. Weshalb man auf Fassungen und Details zurückgreifen sollte, die das Gesicht optisch strecken – zum Beispiel rahmenlose Fassungen mit breiten, auffälligen Bügeln.
- Auch Cateye-, Panto- oder Pilotenbrillen schmeicheln quadratischen Gesichtszügen.
- Wer hohe Wangenknochen hat, ist mit schmalen Gläsern gut beraten, denn hohe, flächige Gläser liegen oft unangenehm auf den Wangenknochen auf.
- Auch bei diesem Gesichtstyp gilt: Finger weg von eckigen Brillen – es sei denn, man möchte die markanten Züge noch gezielt hervorheben.

Herzförmiges Gesicht
- Ein breiter, dominanter Stirnbereich, ausgeprägte, hohe Wangenknochen und eine schmalen, eher spitzen Kinnpartie – diese Faktoren charakterisieren das herzförmige Gesicht.
- Am harmonischsten wirken hier Brillen mit ovalen oder runden Gläsern.
- Zarte Fassungen, wie rahmenlose Brillen oder die aktuell trendigen Metallbrillen, schmeicheln besonders schmalen herzförmigen Gesichtern.
- Tief angesetzte Bügel gleichen den präsenten Stirnbereich aus.
- Markante, dicke Vollrandfassungen sind für die Herzform eher unvorteilhaft, da sie die meist kleine Gesichtsfläche erdrücken. Auch von allzu breiten Fassungen sollte man die Finger lassen – der ohnehin ausgeprägte obere Gesichtsbereich wird dadurch noch stärker betont.

Ovales Gesicht
- Bei einem weich gerundeten Stirn- und Kinnbereich und Wangenknochen, die nach oben und unten leicht schräg zulaufen spricht man von einem ovalen Gesicht.
- In Sachen Brille kann man sich hier ziemlich austoben – zu dieser Gesichtsform passt nämlich so gut wie alles.
- Grundsätzlich gilt: Gerundete Formen lassen das Gesicht weicher erscheinen, eckige Brillen härter und markanter. Am besten, man probiert sich einmal quer durch die aktuellen Brillen- und Sonnenbrillentrends.

Längliches Gesicht
- Längliche Gesichter erscheinen meist schmal und dadurch wenig flächig, oft kommt auch ein verkürzter Augenabstand dazu.
- Faktoren, die nach speziellen Brillenformen verlangen: So unterbrechen hohe und markante Gläser die Länge des Gesichts optisch, sprich lassen es kürzer erscheinen.
- Bei sehr schmalen, zarten Gesichtern wirken viele Fassungen schnell zu breit und massiv – in solchen Fällen passen rahmenlose Gläser oft perfekt.
- Auch Mischformen wie länglich-rechteckig, länglich-oval oder länglich-herzförmig kommen häufig vor. Hier orientiert man sich brillentechnisch am besten an der Grundform des Gesichts – eckig, herzförmig oder oval – und beherzigt zusätzlich die Tipps fürs längliche Gesicht.
- Ein Beispiel: Länglich-eckige Gesichter wirken mit runden bzw. geschwungenen Brillenfassungen weicher und ausgeglichener – hohe Fassungen mit markantem Rahmen verkürzen die Gesichtszüge optisch.

Trapezförmiges Gesicht/umgekehrtes Dreieck
- Ein schmaler Schläfenbereich, dafür eine ausgeprägte Kiefer- und Wangenpartie: Merkmale, die für eine trapezförmige Gesichtsform stehen.
- Im oberen Bereich ist das Gesicht schmaler als unten, die Gesichtszüge erscheinen meist sehr markant.
- Am besten passen hier Brillen, welche die Stirnpartie breiter wirken lassen und den unteren Teil optisch verschmälern – wie Panto-, Cateye-, Butterfly- oder Pilotenbrillen, aber auch Browline-Brillen mit massiver Oberkante.
- Auch breite, auffällige Bügel sorgen für Ausgleich, indem sie den oberen Gesichtsbereich betonen.

Rautenförmiges Gesicht/Diamant-Form
- Ein schmaler Stirn- und Kieferbereich mit breiten, hohen und markanten Wangenknochen charakterisieren das rautenförmige Gesicht, häufig auch als Diamant-Form bezeichnet.
- Mit der richtigen Brille kann die oft spitze Kinnpartie und der schmale Stirnbereich optisch ausgeglichen werden.
- Browline-Brillen, aber auch Cateye- oder Butterfly-Fassungen legen den Fokus auf den Augenbrauenbereich und lassen die Wangenpartie schmäler erscheinen.

Welche Faktoren bei der Brillenauswahl noch eine Rolle spielen
Das Sprichwort „Regeln sind da, um gebrochen zu werden“ trifft mitunter auch bei Brillenfassungen zu. Darum sollte man o. g. Regeln eher als Anhaltspunkte statt als strenges Gesetz sehen und bei der Brillenauswahl ruhig experimentieren – denn oft wirkt eine Brille, die eigentlich als No-Go für eine bestimmte Gesichtsform gilt, gerade dadurch besonders interessant.
Neben den Gesichtszügen gibt es bei der Brillenauswahl noch weitere Aspekte, die du auf der Suche nach der perfekten Brille mit einbeziehen solltest. Dazu zählen die
- Proportionen von Nase, Augen, der Augenabstand sowie der Abstand zwischen Augen und Brauen – Faktoren, die vor allem für die optimale Brillengröße von Bedeutung sind.
- Auch die Frisur spielt eine Rolle – bestimmte Brillenformen und Frisuren sowie Haarfarben harmonieren besonders gut. Welche das sind, erfährst du in diesem Beitrag.
- Dazu kommen der persönliche Geschmack sowie Kleidungsstil des Trägers und nicht zuletzt der
- geplante Einsatzbereich der Brille – soll es eine Alltags- oder Zweitbrille werden, eine zum Autofahren oder zum Arbeiten am Bildschirm oder
- benötigst du die Brille vielleicht für einen ganz bestimmten Anlass?
Viele Auswahlkriterien, die aber am Ende bestimmen, wie glücklich man mit seiner Brille ist. Deshalb am besten ab zum Experten – dem Fachoptiker, der bei der Auswahl mit wertvollem Know-how zur Seite steht und noch dazu stets die aktuellsten Trends auf Lager hat.
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