Bildschirmarbeit und das Office-Eye-Syndrom
Experten sind sich einig: Nichts setzt den Augen mehr zu als tägliche, mehrstündige Bildschirmarbeit. Vom Office-Eye-Syndrom (es bezeichnet die Folgen exzessiver Bildschirmnutzung für die Augen) sind aber nicht nur jene betroffen, die am Monitor arbeiten. Durch die Digitalisierung verbringen wir auch im Alltag immer mehr Zeit mit Smartphones, Tablets, bei Serienmarathons oder beim Gaming. So unterhaltsam diese Freizeitbeschäftigungen auch sind – sie stressen unsere Sehorgane dennoch enorm.
In diesem Beitrag erfährst du
- Welche Auswirkungen Bildschirmarbeit auf die Augen hat bzw. was hinter dem Office-Eye-Syndrom steckt und
- was Experten empfehlen, um die Augen bei der Nutzung von Bildschirmen zu entlasten und so gesundheitliche Folgen zu vermeiden.
Office-Eye-Syndrom – die Hintergründe
Ob Büro oder Homeoffice: Nichts stresst die Augen mehr als tägliche Bildschirmarbeit. Wie sehr sie den Sehorganen zusetzt, wird Experten zufolge leider immer noch unterschätzt. Dabei sind die Zahlen alarmierend: Unter den erwachsenen Österreichern sind rund 50 Prozent fehlsichtig – von denen, die am Computer arbeiten, sogar mehr als 70 Prozent. Studien belegen, dass 83 Prozent der Bildschirmarbeiter bereits unter Augenproblemen leiden.
Wenn man sich ansieht, wie viele Stunden wir täglich vor Bildschirmen verbringen, ist das eigentlich kein Wunder:
- 6,4 Stunden sind es täglich im Schnitt – und das meist mit viel zu wenigen Unterbrechungen. Die meisten sitzen 1,5 bis drei Stunden durchgehend vor dem Monitor, ohne ihren Augen eine Ruhepause zu gönnen.
- Das Problem dabei: Wer ständig auf den Bildschirm starrt, vergisst zu blinzeln. Die Augen trocknen aus, werden gereizt und brennen, die Sicht wird verschwommen, irgendwann gesellen sich Kopfschmerzen dazu – die typischen Symptome des Office-Eye-Syndroms.
- Nicht zu vergessen, dass langes Fokussieren auf dieselbe Sehdistanz, sprich den Monitor, die Augenmuskeln überlastet. Werden diese Muskeln nicht durch regelmäßige Wechsel zwischen Nah- und Fernsicht trainiert, begünstigt dies Fehlsichtigkeiten.
- Ein weiteres Problem sind schlechte Angewohnheiten bei der Bildschirmarbeit: Eine gekrümmte Sitzhaltung, zu wenig Abstand zum Monitor, schlechtes Licht, aber auch unpassende Brillen belasten die Augen zusätzlich. So sind weder Gleitsicht- noch klassische Lesebrillen für die Arbeit am Bildschirm geeignet.
- Nicht zuletzt kann auch das Raumklima die Entstehung des Büroaugensyndroms fördern. In den meisten Büros bzw. Homeoffices ist es nicht nur zu warm und trocken, es wird auch zu wenig gelüftet.

Office-Eye-Syndrom – so kannst du deine Augen schützen
Die gute Nachricht: Das Risiko fürs Office-Eye-Syndrom lässt sich mit wenigen Tricks wesentlich reduzieren. So appellieren Experten an Arbeitgeber, ihre Mitarbeiter im richtigen Umgang mit Bildschirmarbeit zu schulen. Aber auch, wenn du im Homeoffice arbeitest, kannst du deinen Arbeitsplatz augenfreundlich gestalten und negative Angewohnheiten in positive umwandeln. Dasselbe gilt für Gamer bzw. Serienfans – bzw. generell für jeden, der viel Zeit vor Displays verbringt.
Office-Eye-Syndrom vorbeugen:
4 Tipps und Tricks
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Wer seinen Bildschirm richtig platziert, kann seine Augen enorm entlasten. Als Anhaltspunkt gilt ein Abstand von 50 bis 75 cm zwischen Monitor und Auge, wobei die Oberkante auf Augenhöhe liegen und sich die Lichtquelle im rechten Winkel dazu befinden sollte.
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Experten empfehlen, bei der Arbeit am Bildschirm stündlich eine Pause einzulegen. In dieser Zeit solltet du bewusst öfters blinzeln und Blickübungen durchführen (einfach abwechselnd Gegenstände in der Nähe und Ferne fokussieren). Wichtig: Nach vier Stunden Bildschirmarbeit brauchen die Augen eine längere Pause – die man nicht am Smartphone verbringen sollte. Maximale Entspannung für die Sehorgane liefert z. B. eine Runde Augen-Yoga.
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Dass Bildschirmbrillen immer mehr im Kommen sind, ist kein Wunder: Sie entspannen die Augen bei der Arbeit, sorgen für weniger schnelles Ermüden und erhöhen die Konzentration. Jedoch nur unter der Bedingung, dass sie von Expertenhand, sprich vom Fachoptiker angepasst werden – unter anderem an den Abstand von Auge zu Monitor als auch an persönliche Gewohnheiten. Das Tolle an Bildschirmbrillen: Man muss dafür gar nicht fehlsichtig sein bzw. eine Brille tragen – auch ohne Sehschwäche, aber auch als Kontaktlinsenträger profitiert man von den Vorteilen. Mehr dazu in diesem Beitrag.
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Nicht zuletzt spielt – wie bereits erwähnt – auch das Raumklima bei der Entstehung des Office Eye Syndroms eine wesentliche Rolle. Ideal beim Arbeiten am Bildschirm sind Temperaturen von 20 bis 22 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von mehr als 40 Prozent. Vor allem in der Heizperiode ist regelmäßiges Stoßlüften das A und O für ein gesundes Raumklima, das nicht nur den Augen guttut, sondern auch die Konzentration fördert. Und: Gerade bei trockener Raumluft solltest du ausreichend trinken. Wer bereits unter trockenen, gereizten Augen leidet, dem helfen Augentropfen mit Hyaluronsäure.
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