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© Pexels/Vlada Karpovich

Bildschirmarbeit und das Office-Eye-Syndrom

Ein Großteil der Menschen, die viel Zeit vorm Monitor verbringen, ist fehlsichtig oder leidet unter Augenbeschwerden. Stichwort: Office-Eye-Syndrom! Wie du deinen Augen Entspannung verschaffst, erfährst du hier.
Service – 18. Oktober 2023

Experten sind sich einig: Nichts setzt den Augen mehr zu als tägliche, mehrstündige Bildschirmarbeit. Vom Office-Eye-Syndrom (ein Sammelbegriff der Folgen exzessiver Bildschirmnutzung für die Augen) sind aber nicht nur jene betroffen, die am Monitor arbeiten. Durch die Digitalisierung verbringen wir auch im Alltag immer mehr Zeit mit Smartphones, Tablets, bei Serienmarathons oder beim Gaming. So unterhaltsam diese Freizeitbeschäftigungen auch sind – sie stressen unsere Sehorgane enorm.

 

In diesem Beitrag erfährst du

  • Wie sich Fehlsichtigkeiten österreichweit entwickeln,
  • wie sich vermehrte Bildschirmarbeit auf die Augengesundheit auswirkt bzw. wie das Office-Eye-Syndrom entsteht,
  • was Experten empfehlen, um die Augen bei der Nutzung von Bildschirmen zu entlasten und so gesundheitliche Folgen zu vermeiden.

Zahl der Fehlsichtigkeiten nimmt zu

Wie sehr Bildschirmarbeit den Sehorganen zusetzt, wird Experten zufolge leider immer noch unterschätzt. Sieht man sich jedoch die aktuellen Zahlen zum Thema Fehlsichtigkeit in Österreich an, sind sie alarmierend:

  • Unter den erwachsenen Österreichern sind mehr als 60 Prozent fehlsichtig.
  • Die zunehmende Bildschirmarbeit und das ständige Nahsehen im Büro, auf der Uni oder sogar schon in der Schule scheint die Kurzsichtigkeit zu fördern: Inzwischen sind bereits 46 Prozent der 16- bis 40-Jährigen von einer Fehlsichtigkeit betroffen.
  • Studien belegen außerdem, dass mehr als 80 Prozent derer, die viel mit Monitoren arbeiten, unter Augenproblemen leiden.
  • Wissenschaftlich belegt ist mittlerweile auch, dass eine zu hohe Bildschirmnutzung bereits bei Kindern eine Kurzsichtigkeit begünstigt.

Wie das Office-Eye-Syndrom entsteht

Ein Blick auf die Hintergründe

  • Das Problem bei mehrstündiger Bildschirmarbeit: Wer lange auf ein Display starrt, vergisst zu blinzeln. Die Augen werden trocken, gereizt und brennen, die Sicht wird verschwommen, man bekommt Kopfschmerzen – typische Symptome des Office-Eye-Syndroms.

  • Nicht zu vergessen, dass langes Fokussieren auf dieselbe Sehdistanz, sprich den Monitor, die Augenmuskeln überlastet. Werden diese Muskeln nicht durch regelmäßige Wechsel zwischen Nah- und Fernsicht trainiert, begünstigt dies Fehlsichtigkeiten.

     

  • Faktoren, die die Augen bei der Bildschirmarbeit noch zusätzlich belasten: eine gekrümmte Sitzhaltung, zu wenig Abstand zum Monitor, schlechtes Licht, aber auch unpassende Brillen. So sind weder Gleitsicht- noch klassische Lesebrillen für die Arbeit am Bildschirm geeignet.

  • Nicht zuletzt kann auch ein schlechtes Raumklima die Entstehung des Office-Eye-Syndroms fördern. In den meisten Büros bzw. Homeoffices ist es nicht nur zu warm und trocken, es wird auch zu wenig gelüftet.

Bildschirmarbeit und Office-Eye-Syndrom – Optiker Steiermark© Pexels/Marcus Aurelius
Auch Ermüdung und Kopfschmerzen zählen zu den Symptomen des Office-Eye-Syndroms.

Wie schütze ich meine Augen vor dem Office-Eye-Syndrom?

Die gute Nachricht: Das Risiko fürs Office-Eye-Syndrom lässt sich mit wenigen Tricks wesentlich reduzieren. So appellieren Experten an Unternehmen, ihr Team im richtigen Umgang mit Bildschirmarbeit zu schulen.

Aber auch, wenn du im Homeoffice arbeitest, kannst du deinen Arbeitsplatz augenfreundlich gestalten und negative Angewohnheiten in positive umwandeln. Dasselbe gilt für Game- bzw. Serienfans – bzw. generell für alle, die viel Zeit vor Displays verbringen. Und: Eltern sollten Ihren Kindern als Vorbild dienen und ihnen möglichst früh einen bewussten Umgang damit zu vermitteln.

Dem Office-Eye-Syndrom vorbeugen

4 Tipps und Tricks

  • Wer seinen Bildschirm richtig platziert, kann seine Augen enorm entlasten. Als Anhaltspunkt gilt ein Abstand von 50 bis 75 cm zwischen Monitor und Auge, wobei die Oberkante auf Augenhöhe liegen und sich die Lichtquelle im rechten Winkel dazu befinden sollte.

  • Experten empfehlen, bei der Arbeit am Bildschirm stündlich eine Pause einzulegen. In dieser Zeit solltet du bewusst öfters blinzeln und Blickübungen durchführen (einfach abwechselnd Gegenstände in der Nähe und Ferne fokussieren). Spätestens nach vier Stunden vorm Monitor brauchen die Augen eine längere Pause – die du nicht am Smartphone verbringen solltest. Besser: eine Runde Augen-Yoga.

  • Dass Bildschirmbrillen immer mehr im Kommen sind, ist kein Wunder: Sie entspannen die Augen bei der Arbeit, man wird damit weniger schnell müde und kann sich länger konzentrieren. Jedoch nur unter der Bedingung, dass sie fachmännisch angepasst werden – unter anderem an den Abstand von Auge zu Monitor als auch an persönliche Gewohnheiten. Das Tolle an Bildschirmbrillen: Selbst wenn man keine Sehschwäche hat oder sie zusätzlich zu Kontaktlinsen trägt, profitiert man von den Vorteilen.

  • Nicht zuletzt spielt auch das Raumklima bei der Entstehung des Office-Eye-Syndroms eine Rolle. Ideal beim Arbeiten am Bildschirm sind Temperaturen von 20 bis 22 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von mehr als 40 Prozent. Vor allem in der Heizperiode ist regelmäßiges Stoßlüften das A und O für ein gesundes Raumklima, das nicht nur den Augen guttut, sondern auch die Konzentration fördert. Und: Gerade bei trockener Raumluft solltest du ausreichend trinken. Leidet man bereits unter trockenen, gereizten Augen, helfen Augentropfen mit Hyaluronsäure.

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