Bildschirmarbeit und Office-Eye-Syndrom: 5 Tipps für gesunde Augen
Studien belegen es vielfach: Kaum etwas setzt den Augen mehr zu als tägliche stundenlang vor dem Computer zu sitzen. Vom Office-Eye-Syndrom (ein Sammelbegriff der Folgen exzessiver Bildschirmnutzung für die Augen) sind nicht aber nur jene betroffen, die am Monitor arbeiten.
In unserer digitalisierten Welt verbringen wir mittlerweile auch im Alltag viel Zeit damit, auf Displays zu starren – sei es durch Smartphones, Tablets, bei Serienmarathons oder beim Gaming (bekannt als Gamer-Eye). So unterhaltsam all diese Freizeitbeschäftigungen auch sind – sie stressen unsere Sehorgane enorm.
In diesem Beitrag erfährst du
- Wie sich Fehlsichtigkeiten österreichweit entwickeln,
- wie sich Bildschirmarbeit auf die Augen auswirkt bzw. wie letztendlich das Office-Eye-Syndrom entsteht,
- wie du mithilfe von 5 Tipps und Tricks deine Augen bei der Bildschirmnutzung entlasten und gesundheitliche Folgen vermeiden kannst.
Zahl der Fehlsichtigkeiten nimmt zu
Wie sehr Bildschirmarbeit den Augen zusetzt, wird immer noch unterschätzt. Die aktuellen Zahlen zum Thema Fehlsichtigkeit in Österreich sind jedoch alarmierend:
- 52 Prozent der österreichischen Bevölkerung sind fehlsichtig.
- Die zunehmende Bildschirmnutzung und das ständige Nahsehen im Büro, auf der Uni, aber auch in der Schule scheint die Kurzsichtigkeit zu fördern: Inzwischen sind bereits 46 Prozent der 16- bis 40-Jährigen von einer Fehlsichtigkeit betroffen.
- Studien belegen: Mehr als 80 Prozent der Menschen, die intensiv mit Monitoren arbeiten, leiden unter Augenproblemen.
- Wissenschaftlich belegt ist auch, dass eine hohe Bildschirmnutzung bereits bei Kindern eine Kurzsichtigkeit begünstigt.
Trockene Augen als Volkskrankheit
- Neben Fehlsichtigkeiten haben sich auch trockene Augen zur Volkskrankheit entwickelt – mittlerweile leiden weltweit geschätzt 20 bis 30 Prozent darunter, Tendenz steigend.
- Hin und wieder trockene Augen zu haben, ist nicht ungewöhnlich – wird die Situation jedoch zum Dauerzustand, spricht man vom Sicca-Syndrom.
- Auch wenn eine chronische “Keratoconjunctivitis sicca” mehrere Ursachen haben kann: Dass übermäßige Bildschirmnutzung zu den größten Risikofaktoren zählt, ist wissenschaftlich belegt.
Wie das Office-Eye-Syndrom entsteht
Ein Blick auf die Hintergründe
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Das Problem bei mehrstündiger Bildschirmarbeit: Wer lange auf ein Display starrt, vergisst zu blinzeln. Die Augen werden trocken und brennen, die Sicht verschwimmt, man bekommt Kopfschmerzen – typische Symptome des Office-Eye-Syndroms.
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Dauerhaftes Fokussieren auf ein und dieselbe Sehdistanz, sprich auf einen Bildschirm, überlastet die Augenmuskeln. Werden diese Muskeln nicht durch einen regelmäßigen Wechsel zwischen Nah- und Fernsicht trainiert, kann dies Fehlsichtigkeiten begünstigen.
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Was die Augen bei der Bildschirmnutzung zusätzlich belastet: eine gekrümmte Sitzhaltung, zu wenig Abstand zum Monitor, schlechtes Licht, aber auch unpassende Brillen. So sind weder Gleitsicht- noch klassische Lesebrillenfür die Arbeit am Bildschirm geeignet.
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Nicht zuletzt kann auch ein schlechtes Raumklima die Entstehung des Office-Eye-Syndroms fördern. In vielen Büros bzw. Homeoffices ist es nicht nur zu warm und trocken – es wird oft auch zu wenig gelüftet.
Wie schütze ich meine Augen vor dem Office-Eye-Syndrom?
Die gute Nachricht: Das Risiko fürs Office-Eye-Syndrom lässt sich mit wenigen Tricks deutlich reduzieren. So appellieren Experten an Unternehmen, ihr Team im richtigen Umgang mit Bildschirmarbeit zu schulen und Arbeitsspätze augenfreundlich zu gestalten.
Du arbeitest im Homeoffice? Auch dann solltest du deinen Arbeitsplatz einem Check unterziehen. Dasselbe gilt für Game- bzw. Serienfans – bzw. generell für alle, die viel Zeit vor Displays verbringen.
Wer von klein auf eine bewusste Bildschirmnutzung gewöhnt ist, profitiert als Erwachsener davon – hier sind Eltern gefragt, Ihren Kindern als Vorbild zu dienen und möglichst früh einen bewussten Umgang mit Smartphone und Co. zu vermitteln.
Dem Office-Eye-Syndrom vorbeugen
5 Tipps und Tricks
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Ein richtig platzierter Bildschirm entlastet die Augen enorm. Als Anhaltspunkt gilt ein Abstand von 50 bis 75 cm zwischen Monitor und Auge, wobei die Oberkante auf Augenhöhe liegen und sich die Lichtquelle im rechten Winkel dazu befinden sollte.
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Experten empfehlen, bei der Bildschirmarbeit/-nutzung stündlich eine Pause einzulegen. In dieser Zeit bewusst öfters blinzeln und Blickübungen durchführen (einfach abwechselnd Gegenstände in der Nähe und Ferne fokussieren). Spätestens nach vier Stunden vorm Monitor brauchen die Augen eine längere Pause – die du nicht am Smartphone verbringen solltest. Besser: eine Runde Augen-Yoga.
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Dass Bildschirmbrillen immer mehr im Kommen sind, ist kein Wunder: Sie entspannen die Augen bei der Arbeit, man ermüdet weniger schnell und kann sich länger konzentrieren. Jedoch nur, wenn sie professionell angepasst werden – unter anderem an den Abstand von Auge zu Monitor als auch an persönliche Gewohnheiten. Das Tolle an Bildschirmbrillen: Selbst wer keine Sehschwäche hat oder sie zusätzlich zu Kontaktlinsen trägt, profitiert von den Vorteilen.
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Nicht zuletzt spielt auch das Raumklima bei der Entstehung von Office-Eye-Syndrom bzw. Sicca-Syndrom eine Rolle. Ideal beim Arbeiten am Bildschirm sind Temperaturen von 20 bis 22 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von mehr als 40 Prozent. Vor allem in der Heizperiode ist regelmäßiges Stoßlüften das A und O für ein gesundes Raumklima, das nicht nur den Augen gut tut, sondern auch die Konzentration fördert.
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Außerdem wichtig: Gerade bei trockener Raumluft stets ausreichend trinken. Leidet man bereits unter trockenen, gereizten Augen, helfen Augentropfen mit Hyaluronsäure, die den Tränenfilm stabilisieren. Wie gut diese wirken, hängt auch von der Qualität ab: Hochwertige Augentropfen, die zu deinen Bedürfnissen passen, bekommst du bei deinem Fachoptikbetrieb.