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© Pexels/Mattie Gordon

Sonnenbrillen-Guide: Alles Wissenswerte zum Thema Sonnenbrille

Schutz vor Augenkrankheiten, Anti-Aging und Co.: Unser Sonnenbrillen-Guide verrät, warum UV-Schutz für die Augen so wichtig ist und dunkle Gläser bei Sonnenbrillen allein nicht genügen.
Service – 5. April 2023

Wenn die Sonne vom Himmel lacht, sorgt das bei den meisten Menschen für gute Laune. Leider hat Sonnenschein nicht nur gute Seiten – Stichwort UV-Strahlung und damit verbundene Folgeerkrankungen. Bereits im Frühjahr ist die UV-Belastung hoch und nimmt in Richtung Sommer stetig zu. Weshalb  Sonnenschutz schon jetzt selbstverständlich sein sollte – sowohl für die Haut als auch für die Augen. 

In unserem Sonnenbrillen-Guide gehen wir den wichtigsten Fragen zum Thema Sonnenbrille auf den Grund:

  • Warum ist UV-Schutz für die Augen überhaupt so wichtig bzw. wie kann UV-Strahlung den Augen schaden?

  • Welche Rolle spielt die Qualität einer Sonnenbrille bezüglich ihrer Schutzwirkung – bedeuten dunkle Gläser nicht automatisch mehr Schutz?

  • Warum sind Urlaubsschnäppchen beim Sonnenbrillen-Kauf riskant – ist Sonnenbrille nicht gleich Sonnenbrille?

     

  • Welche Glasfarben eignen sich für welche Einsatzbereiche am besten? (Detaillierte Infos zum Thema gibt es hier.)

     

  • Was muss eine gute Sportsonnenbrille können – außer die Augen vor UV-Strahlen zu schützen?

  • Warum sollte ich mich in Sachen Sonnenbrille unbedingt an einen Fachoptik-Betrieb wenden?

Sonnenbrand am Auge?

Klingt seltsam, ist aber wahr: Sowohl die Binde- als auch die Hornhaut des Auges können einen Sonnenbrand erleiden. Im Gegensatz zur Haut reagieren die Augen sogar vielfach sensibler auf UV-Strahlen!

 

  • Kinderaugen sind noch stärker gefährdet, da die entsprechenden Schutzmechanismen noch nicht vollständig entwickelt sind.
  • Ohne UV-Schutz kann es zu akuten Binde- und Hornhautentzündungen bis hin zu irreparablen Augen- und Netzhautschäden (mehr dazu in diesem Artikel) kommen.
  • Vor allem an bedeckten Tagen wird Sonneneinstrahlung viel zu oft unterschätzt. Denn auch bei Bewölkung dringt immer noch ein beträchtlicher Anteil der UV-Strahlung durch und kann Haut und Augen schädigen. Weshalb eine Sonnenbrille nicht nur bei strahlendem Sonnenschein stets mit dabei sein sollte (mehr Infos dazu gibt’s hier).

Bei Sonnenbrillen zählt die Qualität

Dunkle Gläser allein sind nicht genug

Wie man seine Augen am besten vor der Sonne schützt? Die Antwort liegt auf der Hand: Mit einer Sonnenbrille. So einfach ist es aber leider nicht – denn nicht alle Shades bieten den Augen auch ausreichend Schutz. Bei Sonnenbrillen zählt vorrangig die Qualität. Warum?

  • Dunkle Gläser alleine bieten nicht automatisch Schutz vor UV-Strahlung. Durch stark getönte Brillengläser ohne entsprechenden UV-Filter gelangen sogar noch mehr schädliche Strahlen ans Auge als es ohne Sonnenbrille, da sich durch das dunkle Glas die Pupille weitet.
Sonnenbrillen-Guide – Optiker Steiermark© Pexels/Armin Rimoldi
Auch, wenn das Schnäppchen im Urlaub noch so verlockend scheint – eine günstige Sonnenbrille um ein paar Euro kann im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge gehen.

Lieber kein Urlaubsschnäppchen bei Sonnenbrillen

In zahlreichen Shops und Bazars in Urlaubsorten findet man super trendige Sonnenbrillen zum Schleuderpreis, und nur zu leicht lässt man sich dort zu einem Spontankauf hinreißen … „weil es ein Modell ist, das ich zuhause eh nicht tragen würde“, „… nur für den Urlaub, weil sie am Strand sowieso so schnell kaputt wird“ oder „weil es bei teuren Brillen so schade ist, wenn man sie verliert, und bei dieser ist es egal.“

  • Leider ist bei solchen Modellen aber oft nicht nur die Marke gefälscht, sondern auch die Schutzangaben, d. h. das CE- und UV-400-Zeichen an der Innenseite der Bügel.
  • Die CE-Markierung steht dafür, dass die Brille die notwendigen Sicherheitsanforderungen erfüllt.
  • Die UV-400-Kennzeichnung bestätigt, dass ein Brillenglas UVA-, UVB- und UVC-Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometer absorbiert.

 

Lichtdurchlässigkeit: mehrere Kategorien

Zusätzlich gibt es in der EU diverse Kategorien, die den Blendschutz angeben – die Ziffer vier steht für den höchsten Schutzeffekt, d. h.  bis zu 97 Prozent der Strahlung werden absorbiert. Für den Sommerurlaub am Meer empfehlen Experten mindestens Kategorie drei.

 

  • KATEGORIE 0: 80–100 Prozent Lichtdurchlässigkeit, sehr heller Filter, geeignet für abends
  • KATEGORIE 1: 43–80 Prozent Lichtdurchlässigkeit, heller bis mittlerer Filter, für wolkige Tage z. B. in der Stadt
  • KATEGORIE 2: 18–43 Prozent Lichtdurchlässigkeit, dunkler Universalfilter, geeignet für den Sommer, adäquater Blendschutz für unsere Breitengrade (Mitteleuropa)
  • KATEGORIE 3: 8–18 Prozent Lichtdurchlässigkeit, sehr dunkler Filter, empfehlenswert für südliche Gefilde, helle Wasseroberflächen, Strand und Berge
  • KATEGORIE 4: 3–8 Prozent Lichtdurchlässigkeit, dunkelster Filter, zu dunkel für Straßenverkehr, passend für Hochgebirge und Gletscher

Übrigens: Die Farbe der Gläser, ob nun dunkelgrau, -braun, blau oder grün oder verspiegelt, sagt erst einmal nichts über den Sonnenschutz aus!

Sonnenbrillen-Guide – Optiker Steiermark© Pexels/Anna Shvets
Schwarze Oversize-Cateye-Sonnenbrillen veredeln im Nu jedes Outfit – und bieten dabei stylischen Schutz vor UV-Strahlen.

Welche Glasfarben für welchen Einsatzbereich?

Die häufigsten Farben bei Sonnenbrillengläsern sind Braun, Grau und Grün – die auch deshalb so beliebt sind, weil sie die Umgebungsfarben am wenigsten verfälschen.

  • Braun wird vor allem bei sommerlichem Licht als angenehm empfunden,
  • Grün eignet sich gut bei Bewölkung (allerdings weniger für schnelle Sportarten) und dunkles Grau passt gut bei sehr hellen Lichtverhältnissen, z. B. am Gletscher oder am Meer.
  • Blaue Gläser mögen zwar vielleicht gut aussehen, gelten unter Fachoptikern allerdings als absolutes No-go. Warum? Weil dadurch die Kontrastwahrnehmung stark sinkt – was vor allem beim Sport und im Straßenverkehr gefährlich werden kann!

Detaillierte Infos zu Glasfarben bei Sonnenbrillen findest du in diesem Artikel.

Was eine Sportsonnenbrille können muss

Bei sportlicher Action im Freien darf vor allem eines nicht fehlen: der perfekte Durchblick. Die Sonne blendet, Wind, Insekten oder Staub können die Sicht trüben – was sowohl die Reaktionszeit als auch die Performance und Sicherheit beeinträchtigt. Um dies zu vermeiden – und natürlich auch, um seine Augen vor UV-Strahlen zu schützen – sollte man als Sportler draußen nie ohne eine Sportsonnenbrille unterwegs sein.

Auch bei Sportsonnenbrillen ist die Qualität das A und O. Die normale Alltags-Sonnenbrille ist zum Sporteln weniger geeignet – denn Material, Passform und Glas spielen bei Sportsonnenbrillen eine wesentliche Rolle:

  • Am besten für eine Sportbrille eignet sich verzerrungsfreier und bruchsicherer Kunststoff. Flexzonen und elastische Nasenstege sorgen dafür, dass die Brille komfortabel sitzt und nicht verrutscht.

  • Es gibt auch Hightech-Modelle, bei denen Zirkulationssysteme bzw. spezielle Beschichtungen verhindern, dass die Gläser anlaufen – ein wesentlicher Sicherheitsfaktor bei vielen Sportarten.

  • Qualitäts-Sonnengläser absorbieren UV-Strahlen bis 380 nm, für extreme Lichtverhältnisse, wie sie z. B. am Gletscher oder am Meer vorherrschen, werden spezielle Gläser mit UV-Blockern bis 450 nm empfohlen.

  • Auch, wenn du kurz- oder weitsichtig bist, ist das bei Sportsonnenbrillen grundsätzlich kein Problem: Die meisten Modelle können mit optischen Gläsern bzw. praktischem Clip-In-System ausgestattet werden.

Eines der wichtigsten Entscheidungskriterien in Sachen Sportbrille ist der Einsatzzweck:

  • Sportler wie Mountainbiker, die oft bei wechselnden Lichtverhältnissen (Sonne/Schatten) unterwegs sind, sind mit kontraststeigernden Wechselgläsern gut beraten, die dafür sorgen, dass Farben natürlich wiedergegeben werden und man Details gut erkennt.
  • Für Wassersportler wiederum eignen sich polarisierende Gläser.
  • Du interessierst dich noch für weitere Sportarten? Dann geht’s hier lang zu unseren Sportbrillen-Guides zum Thema Motorradfahren und Bergsteigen.
  • Noch mehr Wissenswertes zum Thema Outdoor-Sportbrille findest du in diesem Beitrag.
Brille zum Mountainbiken – Optiker Steiermark© iStock/mel-nik
Wichtiger Sicherheitsfaktor bei einer Downhill-Abfahrt: eine Mountainbike-Brille, die perfekt sitzt und nicht rutscht.

Sonnenbrillen sind Expertensache

Willst du deinen Augen etwas Gutes tun? Dann wende dich in Sachen Sonnenbrille an einen Fachoptik-Betrieb. Warum?

  • Du kannst dort jedes Sonnenbrillenglas auf die UV-Absorption (d. h. ausreichenden UV-Schutz) überprüfen lassen.
  • Ein Profi sieht sofort, ob eine Brille gut sitzt und passt sie gegebenenfalls gleich an.
  • Ebenfalls erfährst du gleich vor Ort, ob die Glasart der Sonnenbrille den Ansprüchen für den jeweiligen Einsatzbereich – ob Alltag, Sport, Autofahren etc. – gerecht wird.
  • Benötigst du eine Sonnenbrille mit Korrektionsgläsern,  kannst du dir diese maßgeschneidert an deine Sehstärke und -bedürfnisse anpassen lassen.
  • Auch in Sachen Style kannst du bei einem Fachbetrieb nichts falsch machen: Erfahrene Optiker wissen, welche Shades am besten zu deinem Typ und zu deiner Gesichtsform passen.

>> Das einzige, was schwierig werden könnte? Die Entscheidung für dein Lieblingsmodell! Einen kleinen Vorgeschmack findest du bei den Sonnenbrillentrends 2023.

Faltenkiller Sonnenbrille?

Ein Argument, dass vor allem die Ladies aufhorchen lassen wird: Sonnenbrillen schützen nicht nur die Augen vor schädlicher UV-Strahlung, sondern auch die zarte Haut rundherum. Die, wie wir wissen, ziemlich anfällig für Fältchen ist!

  • Dass UV-Strahlen die Haut schneller altern lassen, ist kein Geheimnis. Zusätzlich kneift man ohne Sonnenbrille in heller Umgebung öfters die Augen zusammen – was Falten zusätzlich begünstigt.
  • Eine Gesichtscreme mit UV-Schutz plus Sonnenbrille ist also eine sinnvolle Anti-Aging-Kombi!

Die Sonnenbrille ist mein mobiler Lidschatten. Durch sie sieht alles ein bisschen jünger und schöner aus.

Karl Lagerfeld

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