Kontaktlinsen im Winter
Trockene Heizungsluft sowie Wind und Wetter machen den Augen ordentlich zu schaffen. Vor allem, wer Kontaktlinsen trägt, klagt in der kalten Jahreszeit nicht selten über trockene, gerötete Augen. Natürlich wäre es eine Lösung, den ganzen Winter über eine Brille statt Linsen zu tragen. Für manche ist das aber nicht immer möglich. Die gute Nachricht: Mit den richtigen Pflege-Tricks kannst du das Risiko für gereizte Augen in dieser Zeit deutlich reduzieren.
In diesem Beitrag erfährst du
- warum die richtige Linse in Sachen Verträglichkeit so wichtig ist,
- welche Faktoren eine perfekt passende Kontaktlinse ausmachen und
- wie du in der Winterzeit trockenen, gereizten Augen beim Linsentragen vorbeugen kannst.

Das A und O: Die richtige Linse
So wie kein Fingerabdruck dem anderen gleicht, sind auch Augen komplett unterschiedlich. Die richtige Kontaktlinse zeichnet sich nicht nur dadurch aus, dass man damit scharf sieht. Auch die Verträglichkeit spielt eine wesentliche Rolle – und diese ist individuell. Gerade wenn du zu trockenen Augen neigst, solltest du deshalb mehrere Arten bzw. Marken durchprobieren – oft sind die Unterschiede enorm.
Wichtig ist außerdem, dass die Linse nicht nur optimal zu den anatomischen Gegebenheiten des Auges, sondern auch zu deinen täglichen Gewohnheiten passt. Weshalb Linsenanpassungen ausschließlich durch ausgebildete Kontaktlinsenspezialisten erfolgen sollten. Warum:
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Bei der Anpassung werden neben Fehlsichtigkeiten und der Beschaffenheit des Tränenfilms auch anatomische Gegebenheiten wie Hornhautverkrümmungen und nicht zuletzt dein individueller Lifestyle berücksichtigt.
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Machst du viel Sport, bist viel auf Reisen, trägst du die Linsen beim Arbeiten am Bildschirm oder nur hin und wieder zum Ausgehen? All das sind Faktoren, die bei der Auswahl der richtigen Kontaktlinsenart eine Rolle spielen.
Kontaktlinsen brauchen Hygiene
Vor allem in der kalten Jahreszeit, wenn das Immunsystem schneller schwächelt, haben Bakterien und Viren leichtes Spiel: Gerade bei gereizten und trockenen Augen kommt es dann noch schneller zu Infektionen von Binde- und Hornhaut.
Mit sorgfältiger Hygiene kannst du das Infektionsrisiko deutlich verringern:
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Um die Augen vor dem Austrocknen zu schützen, sollte die empfohlene Tragezeit von Kontaktlinsen nicht überschritten werden. Wichtig ist auch die richtige, zu den Linsen passende Pflege und regelmäßige Reinigung. Wichtig: Gerade vor dem Ein- und Aussetzen von Kontaktlinsen stets gründlich die Hände waschen.
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Vor allem auf weichen Kontaktlinsen setzen sich Keime leichter ab. Sie verfügen über einen höheren Wassergehalt als harte Linsen und bilden somit einen idealen Nährboden für Erreger. Ein Peroxid-Reinigungssystem eignet sich am besten, um Ablagerungen und Keime zuverlässig von der Linsenoberfläche zu entfernen.
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Während einer Erkältung oder eines Infekts solltest du auf deine Kontaktlinsen verzichten. Bei Fieber erhöht sich auch die Temperatur im Auge, wodurch sich Keime noch schneller vermehren können. Auch beim Naseputzen gelangen Erreger leicht ins Auge und können Infektionen auslösen.
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Deshalb: Während einer Erkrankung auf eine Brille umsteigen und erst danach wieder Kontaktlinsen tragen. Ist das nicht möglich, empfehlen sich Tageslinsen – sie sind gerade im Winter eine gute Alternative, da sie keinen zusätzlichen Pflegeaufwand erfordern und nach dem Tragen direkt entsorgt werden.
Ausreichend Wasser trinken
Vor allem, wer weiche Kontaktlinsen trägt, leidet in der kalten Jahreszeit oft unter trockenen, gereizten Augen – nicht zuletzt, weil trockene Heizungsluft den Augen zu schaffen macht. Was hilft: Viel trinken, um den Körper zu hydratisieren (zwei bis drei Liter täglich) – und ein Luftbefeuchter.
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Arbeitest du mit Kontaktlinsen im beheizten Büro am Bildschirm, und das meist noch für Stunden, hilft eine Runde Augen-Yoga, die Augen zu entspannen und zu befeuchten.
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Eine wohlverdiente Pause gönnst du deinen Augen auch, indem du zwischendurch einmal auf eine Brille – zum Beispiel eine spezielle Bildschirmbrille – wechselst.
Augentropfen – aber nicht irgendwelche!
Spezielle Benetzungstropfen mit Hyaluronsäure verschaffen bei trockenen, gereizten Augen schnelle Linderung. Hyaluronsäure ist körpereigener Stoff, der vor allem im Knorpel- und Bindegewebe vorkommt vor und viel Wasser binden kann.
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Hyaluronsäure befeuchtet die Horn- und Bindehaut des Auges und bildet durch ihre hohe Viskosität einen stabilen Tränenfilm, der die Reibung zwischen Augenlid und Hornhaut verringert.
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Allerdings muss die Zusammensetzung der Augentropfen auch zum Material der Kontaktlinsen passen – deshalb am besten vorher bei einem Fachoptikbetrieb nachfragen.
Welche Pflege- und Reinigungsmittel und Augentropfen zu deinen Kontaktlinsen passen und was du bei der Handhabung beachten musst, erfährst du bei deinem Fachoptikbetrieb.
Nützliche Tipps rund um Pflege und Reinigung von Kontaktlinsen findest du auch in folgenden Beiträgen:

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